Oswald Kabasta

1896-1946

Kabasta war eine der führenden Dirigenten-Persönlichkeiten der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. 1945 wurde Kabasta von den Alliierten mit einem Dirigierverbot belegt. Das hat er nicht verkraftet. 1946 nahm er sich das Leben.

Oswald Kabasta stammte aus dem niederösterreichischen Mistelbach. An seinem Geburtshaus in der Hauptstraße ist heute eine Gedenktafel angebracht.

Im Wien der Zwischenkriegszeit arbeitete der an der Wiener Musik-Adademie ausgebildete Kapellmeister zunächst als Chorleiter. 1924 wurde er Kapellmeister in Baden bei Wien, von 1926 bis 1931 wirkt er als Generalmusikirektor in Graz.

Ab 1935 wirkt er bis Ende des Zweiten Weltkriegs als Musikdirektor des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde. In dieser Eigenschaft dirigiert er unter anderem die Uraufführung von Franz Schmidts Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln, das dem Singverein gewidmet ist. Schmidt widmet Kabasta seine letzte, die Vierte Symphonie.

Als Musikchef der Münchner Philharmoniker zählt die Symphonik Anton Bruckners zu Kabastas zentralem Repertoire. Aufnahmen der Vierten und der Siebenten Symphonie entstanden im Studio und gehören für Kenner zu den besten Bruckner-Aufnahmen der Geschichte.

 

↑DA CAPO