Karl Elmendorff
1891 - 1962
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Karl Elmendorff hatte in seiner Jugend Philologie studiert, ehe er sich dem Musikerberuf zuwandte. Er absolvierte Kapellmeister-Touren durch Düsseldorf, Mainz und Hagen, ehe er sich in den großen Häusern von München und Berlin - und schließlich in Wiesbaden etablieren konnte. Ab den späten Zwanzigerjahren war er in Bayreuth gern gesehener Gast. In Dresden kann er sich Anfang der Vierzigerjahre - nicht zuletzt wegen guter Verbindungen zum Regime - gegen Kandidaten wie Herbert von Karajan als Nachfolger des nach Wien verpflichteten Karl Böhm durchsetzen.
Von den regulären Studioaufnahmen unter seiner Leitung wäre vor allem die Ersteinspielung von Gottfried von Einems jugendlichem Concerto für Orchester (DG) - schon aus historischen Gründen (die Aufnahme mußte 1944 auf Druck der NS-Behörden gemacht werden, damit das Stück freigegeben werden durfte) eine Wiederauflage wert. Die Aufnahme läßt übrigens auch eine frühere Fassung des Schlusses des Werks hören, die vom Notentext der 1951 gedruckten Ausgabe abweicht.