Sergiu Celibidache
Seine Interpretationen auf CD
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Es war natürlich nur eine Frage der Zeit, bis nach seinem Tod Livemitschnitte in den Handel kamen, die seine Kunst dokumentierten.
Wichtig war die Piraterie in diesem Fall, weil das, was von Celibidache autorisiert dokumentiert wurde, ausnahmslos aus der Spätphase stammte, in der die Tempi zum Teil unerträglich langsam geworden waren und - so fasziniert das Publikum in den Sälen damals offenba war - für den Konsumenten zu Hause kaum noch nachvollziehbar scheinen.
Betroffen davon ist die gesamte bei EMI (jetzt: Warner) publizierte Münchner Aufnahmeserie, die im Zuge der vom Dirigenten akzeptierten Video-Mitschnitte seiner Konzerte angefertigt wurde und dann sogar als CD-Reihe fortgesetzt und veröffentlicht werden durfte.
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Jugendliches Feuer
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Das Stockholmer Album enthält nebst der Franck- und zwei Sibelius-Symphonien vor allem eine fabelhafte Wiedergabe des Dvořák-Cellokonzerts mit der früh verstorbenen Jacqueline du Pré. Hier wird die leidenschaftliche Gangart des Dirigenten schon in den dreieinhalb Minuten bis zum Einsatz der Solistin zum Ereignis, die melodische Entwicklung drängt zu weiten, energetischen Bögen und - auch über stille Passagen hin - ungebremster Entfaltung.