Reginald Kell
1906 - 1981
Zu Zeiten war der Engländer Reginald Kell der führende Klarinettist der Welt. Seine Karriere begann in großen Orchestern. Gleich nach Ende seiner Ausbildung an der Londoner Royal Academy holte ihn Sir Thomas Beecham in sein soeben gegründetes London Philharmonic Orchestra, ab 1939 war er Solo-Klarinettist in Toscaninis Luzerner Festspielorchester. Mit dem Maestro nach New York zu gehen, um dieselbe Position im NBC Orchester zu bekleiden, lehnte Kell aber ab. Walter Legges Einladung, ins ebenfalls neu gegründeten Philharmonia Orchestra, 1946, nahm er hingegen an und war somit in den ersten Londoner Aufnahmen, die für die Karriere Herbert von Karajans entscheidend wurden, der führende Klarinettist, in derselben Funktion parallel dazu auch in Thomas Beechams Nachkriegs-Gründung, dem Royal Philharmonic Orchestra. Ab 1948 war Kell dann nur noch solistisch tätig und ging dann doch in die USA, wo er unter anderem zum Lehrer Benny Goodmans wurde.
Im Aufnahmestudio war Kell auch ein begeisterter Kammermusiker. Einige seiner Einspielungen, etwa Mozarts Kegelstatt-Trio mit Lillian Fuchs und Mieczyslaw Horszowski genießen unter Kennern bis heute Kultstatus.