Ludwig van Beethoven   

Sonaten für Klavier und Violoncello

op. 5/1 + 2, op. 69, op. 102/1 +2

Die Sonaten op. 5

Die ersten beiden Cellosonaten Beethovens sind tatsächlich die ersten Werke dieses Genres, in denen das Cello gleichberechtigt neben dem früher dominierenden Klavier steht - Vorbild dafür waren die späten Violinsonaten Mozarts, die Beethoven liebte und genau studiert hatte.

Die Cellosonaten sind Frucht der Reise Beethovens an den Hof König Friedrich Wilhelms II., der ein begeisterter Hobby-Cellist war und bald nach seiner Thronbesteigung, 1786, die französischen Cellovirtuosen Jean-Pierre und Jean-Lous Duport nach Berlin holte. Für Jean-Louis und sich selbst schrieb Beethoven seine beiden Sonaten, deren Widmung der König gern annahm und ihm dafür, wie Ferdinand Ries berichtet, »eine goldene Dose mit Louisdor gefüllt« überreichen ließ.

→ Sonate F-Dur (op. 5/1)

→ Sonate g-Moll (op. 5/2)


→ Sonate A-Dur (op. 69)


Die Sonaten op. 102

Joseph Linke war der Cellist im Quartett von Ignaz Schuppanzigh, Beethovens wichtigsten Uraufführungs-Ensemble. Obwohl der Komponist bereits kaum noch hören konnte, entnahm er dem Bogenstrich und der Griffweise Linkes, zu welcher Virtuosität und Tonschönheit der Musiker fähig war - und schneiderte ihm die beiden Sonate op. 102 auf den Lieb, die Linke mit Beethovens Schüler Carl Czerny 1815 aus der Taufe hob.

Die Befreiung des Cellos vom Begleitinstrument zum gleichberechtigten Partner ist hier noch weiter fortgeschritten als in der A-Dur-Sonate. Beethoven, unterwegs zu dem, was wir seinen Spätstil zu nennen gewohnt sind, dünnt den Klavierpart mehr und mehr zur Zweistimmigkeit aus und nützt die so gewonnene klangliche Struktur zu einem kontrapunktisch verdichteten Satz.

→ Sonate C-Dur (op. 102/1)

→ Sonate D-Dur (op. 102/2)



Ein Aufnahmeklassiker auf Deutsche Grammophon: Friedrich Gulda und Pierre Fournier.



Richter/ Rostropowitsch Das Traumduo Swjatoslaw Richter und Mstislav Rostropowitsch hat eine legendäre Gesamtaufnahme der Cellosonaten für Philips gemacht - den Zyklus unter anderem aber auch live beim Edinburgh Festivals gespielt; dort wurde mitgeschnitten.





↑DA CAPO