Halka

Stanislav Moniuszko (1854)

Die klassische Aufnahme:
Halka - Barbara Zagórzanka
Jontek - Wieslaw Ochman
Janusz - Andrzej Hiolski

(Polskie Nagrania)




Libretto von Wlodzimierz Wolski nach einer Volksdichtung.

PERSONEN Der Truchsessß des Königs (Baß) – Sophie, seine Tochter (Sopran) – Janusch, Gutsherr, ihr Verlobter (Bariton) – Halka und Jontek, Leibeigene Januschs (Sopran, Tenor) – Der Verwalter des Truchseß (Baß) – Vorsänger (Tenor) – Spielmann (Baß)


Polen, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.

1. Akt.
Der Truchseß Stolnik, feiert die Verlobung seiner Tochter Sophie mit dem benachbarten Gutsherrn Janusch. Aus dem Park klingt die Klage Halkas herauf, die ein Kind von Janusch erwartet. Der aber fürchtet, daß seine verbotene Liebe zu einer Leibeigenen entdeckt werden könnte. Es gelingt ihm, Halka mit falschen Versprechungen noch einmal zu beruhigen - das Fest kann mit einer Mazurka weitergehen.

2. Akt.
Halka hat vergeblich auf Januschs versprochene Rückkehr gewartet. Jontek, der Halka seit langem liebt, überzeugt das Mädchen während der Hochrufe auf das Brautpaar, die aus dem Schloß in den Park tönen, von der Untreue ihres Geliebten. Da versucht Halka ins Schloß einzudringen - Janusch verhöhnt sie vor der ganzen Gesellschaft.

3. Akt.
Im Dorf. Die fröhlichen Sonntagstänze enden jäh, als Jontek den Bauern von Januschs Verhalten berichtet.

4. Akt
Während der Verwalter die Leibeigenen zwingt, ihrem Herrn vor der Hochzeit zuzujubeln, verleugnet Janusch Halka ein weiteres Mal. Verzweifelt, versucht Halka die Kirche in Brand zu stecken, in der die Hochzeit stattfinden soll. Doch die frommen Gesänge bringen sie dazu ihrem Geliebten zu verzeihen. Sie stürzt sich in den Fluß. Die Bauern jagen die Hochzeitsgesellschaft empört aus dem Dorf.

Hintergründe

Anders als sein neun Jahre älterer, berühmterer Kollege Chopin läßt Moniuszko in seinem Werk die polnische Volksmusik quasi unveredelt anklingen. Dank der kraftvollen Tanzszenen - und des sozialkritischen Textes - wurde Halka zur polnischen Nationaloper schlechthin. Einige von Moniuszkos Melodien galten bald als Volksmusik.
Außerhalb Polens fand das qualitätvolle, durchkomponierte Stück jedoch kaum Anklang.

Der österreichischen Erstaufführung an der Volksoper, 1926, folgte eine Wiener Eigenproduktion des Theaters an der Wien - auf betreiben des beliebten polnischen Tenors Piotr Beczala, der damit einen großen persönlichen Triumph feiern konnte.


↑DA CAPO